Herbststimmung in den Prater-Auen
Ab September erscheint der Grüne Prater immer stärker in seinem herbstlichen Gewand. Die Kastanienbäume entlang der Prater Hauptallee leuchten von Weitem mit ihren goldbraunen Blättern und am Boden findet man schon ihre reifen und dunkelbraun glänzenden Früchte. Manchen Rosskastanien haben die sommerliche Hitze und die lange Trockenheit so zugesetzt, dass sie ihr Laub bereits Ende August abgeworfen haben und als sogenannte „narrische Kastanien“ jetzt nochmals neu austreiben und sogar blühen.
ABSEITS DER PRATER HAUPTALLEE
Verlässt man die Prater Hauptallee und taucht in das dichte Wegenetz der Prater-Auen ein, riecht man schon den für den Herbst sehr typischen und leicht modrigen Waldduft. Entlang der Donau-Altarme können viele fruchtende Gehölze entdeckt werden, wie der Gewöhnliche Schneeball mit seinen knallig roten Früchten oder der Rote Hartriegel mit den fast schwarzen Beeren. Auch die Wildapfelbäume, Haselnusssträucher, Walnussbäume und die Stieleichen tragen im September reichlich Früchte und locken hungrige Wildtiere an.
WILDTIERE BEI DER HERBSTLICHEN NAHRUNGSSUCHE BEOBACHTEN
Dieses herbstliche Überangebot an Kastanien, Beeren, Äpfeln, Nüssen, Eicheln und Bucheckern wird von den Wildtieren im Landschaftsschutzgebiet Prater gerne angenommen. Mit etwas Glück und Geduld können bei der herbstlichen Ernte z. B. flinke Eichhörnchen und emsige Eichelhäher beobachtet werden. Sie vergraben einen Großteil der reifen Früchte als Wintervorrat und verstecken viel mehr Futter, als sie in der kalten Jahreszeit fressen werden. Dadurch sorgen sie für eine Verjüngung des Auwaldes, denn viele der ungenutzten Samen werden im Frühjahr keimen.
FLIEGENDER EDELSTEIN BEI DEN AUGEWÄSSERN
Ab dem Spätsommer mit seinen kühleren Nächten sonnen sich an den naturnahen Ufern von Heustadel-, Lusthaus-, Mauthner- und Krebsenwasser gerne Wasserfrösche. Dort erspäht man mit etwas Glück Rehe und hört wieder die Rufe ganz besonderer Gäste, die der Eisvögel. Die kleinen Flugkünstler mit ihrem türkisblau schillernden Gefieder werden auch „Fliegende Edelsteine“ genannt. Sie stillen ihren Appetit mit winzigen Fischen, Amphibien und Insektenlarven, die sie geschickt aus dem Wasser fischen. Die größeren Graureiher versuchen ebenfalls bei den Augewässern eine Mahlzeit zu ergattern und können ebenfalls bis ins Frühjahr in den Prater-Auen gesichtet werden.
Für alle Naturinteressierten bieten die Prater-Auen auch im Herbst einzigartige Erlebnisse in der Natur. Vielleicht möchtet Ihr gemeinsam mit Eurer Familie und Freunden an meinen geführten Wanderungen oder Fotoworkshops im Wiener Prater teilnehmen? Ich freue mich auf Eure Teilnahme und über Euer Feedback zum Blog!
Liebe Grüße aus dem Grünen Prater,
Silke
Liebe Silke,
vielen Dank für Deinen informativen Bericht aus dem Grünen Prater!
Ich würde gerne einmal an einer Naturführung teilnehmen :-), vielleicht im Oktober.
LG Anna
Dankeschön, liebe Anna!
Würde mich riesig freuen, wenn ich Dir den Grünen Prater und seine „wilden Bewohner“ demnächst zeigen darf.
Liebe Grüße, Silke