Buchbesprechung „Vogelfedern – Federn heimischer Arten nach Farben bestimmen*“
Bei winterlichen Ausflügen seid ihr bestimmt gut eingepackt, vielleicht in eine Daunenjacke? Die flauschigen Dunen schützen auch Vögel hervorragend vor klirrender Kälte. Jede Vogelart hat ihr individuelles Federkleid und kann sogar an einer einzelnen Feder bestimmt werden. Daher möchte ich Euch den Naturführer „Vogelfedern – Federn heimischer Arten nach Farben bestimmen*“ von Einhard Bezzel vorstellen. Die 6. überarbeitete Auflage ist 2018 beim leider im November geschlossenen BLV Buchverlag erschienen und wird zukünftig vielleicht ins Programm vom GU Verlag übernommen.
Zum Buchinhalt „Vogelfedern – Federn heimischer Arten nach Farben bestimmen*„
Zu Beginn des Buches werden die Bestimmungsmerkmale der häufigsten Federgruppen vorgestellt. Federn zählen zu den kompliziertesten Hautgebilden im Tierreich und erfüllen je nach Bautyp wichtige Funktionen. So schützt das Gefieder u. a. vor Kälte sowie vor Verletzungen und ermöglicht das Fliegen. Ein ausgeklügeltes Klettverschlussprinzip festigt die Federfahne. Diese setzt sich aus bis zu 600.000 (!) ineinander verhakten Strahlen zusammen. In der Mauser werden abgenutzte Federn durch Neue ersetzt. Weiters erfahren die Leser, wo Federn gefunden werden können und was beim Sammeln zu beachten ist.
Im Hauptteil werden typische Großfedern von 70 heimischen Vogelarten vorgestellt, angefangen von A wie Amseln bis zu Z wie Zilpzalp. Gegliedert ist das Bestimmungsbuch nach den Federfarben und deren besonderen Abzeichen. Hier findet man Federfotos von Handschwingen, Flügeldecken, Kontur- und Stützfedern sowie erklärende Texte über die Bestimmungsmerkmale und Querverweise zu ähnlich aussehenden Federn von anderen Vogelarten.
Im Anschluss werden rund 60 Vogelarten, wie Stockenten, Schleiereulen und Ringeltauben kurz in ihrem Aussehen und ihrer Lebensweise porträtiert. Ein Register führt die deutschen Artennamen der Vögel an sowie einige Begriffe aus der Federkunde. Am inneren Buchdeckel werden dann noch besondere Federn vorgestellt, wie die Segelfedern der Mandarinenten oder die widerstandsfähigen Stützfedern der Spechte.
Fazit
Federn zählen zu den beeindruckendsten Hautgebilden in der Natur. Daher finde ich das Buch „Vogelfedern – Federn heimischer Arten nach Farben bestimmen*“ sehr informativ. So erfährt man, z. B. dass das Gefieder der Höckerschwäne aus rund 25.000 Federn besteht oder dass Schwanzmeisen ihre langen Schwanzfedern als Balancierstangen verwenden.
Der Autor weist darauf hin, dass die Bestimmung von Federn für Anfänger und selbst für Spezialisten recht herausfordernd sein kann. Daher sind im Buch absichtlich nur von 70 Vogelarten mehr oder weniger leicht zu erkennende Großfedern abgebildet. Um die Federn unterscheiden zu können, ist es sehr hilfreich, dass im Buchtext immer wieder Querverweise zu ähnlichen Federn gemacht werden und auch der Abbildungsmaßstab der Fotos angeführt ist.
Allerdings wirken einige Bilder auf den Farbtableaus oft nicht so brillant, wie es die Buchbeschreibung verspricht. Sie sehen auf dem gräulichen Hintergrund eher wie gezeichnet und etwas matt aus. Weiters könnten die Federfotos auch direkt mit Pfeilen und Abkürzungen beschriftet sein. Dadurch würden die Leser auf dem ersten Blick erkennen, auf welche Merkmale sie achten sollen und um welche Federart es sich handelt.
Inhaltlich ist der Naturführer samt seinen schönen Vogelfotos und den gut beschrifteten Zeichnungen äußerst interessant und könnte bei den einzelnen Vogelporträts durchaus noch erweitert werden. Das handliche Taschenbuch „Vogelfedern – Federn heimischer Arten nach Farben bestimmen*“ ist auf jeden Fall für alle lesenswert, die sich vom Wunderwerk Feder faszinieren lassen möchten.
Meine Bewertung
Vogelfedern – Federn heimischer Arten nach Farben bestimmen*
Einhard Bezzel
6. Auflage 2018
BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München
ISBN 978-3-8354-1828-8
Buch € 15,50 (AT) / € 15,00 (DE)
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